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GEMEINDE-PORTRAIT: Rietheim hat seine Ursprünge bewahrt
Berg-Dorf
Versteckt
und doch mittendrin. Rietheim liegt behütet von den Hügeln der
Alb.
Wie ein flauschiger Teppich liegt die Münsinger Alb dem Schaulustigen
auf dem 855 Meter erhabenen Kleinen Föhrenberg zu Füßen.
Im Sommer grünschattiert, im Herbst goldbraun und im Winter pelzweiß.
Nur die hellen Fassadenfarben eines kleinen Dorfes bleiben zu jeder Jahreszeit
gleich: Rietheim das Bergdorf der Alb, das sich tief in die Mulde vor
der Hirschhalde in die Biosphäre kuschelt.
Schon
die Kelten vor 2500 Jahren haben diesen Winkel der Alb als geeignete Siedlungsstätte
angesehen, Scherbenfunde im Bereich des Littsteinfelsens berichten von
einer Höhensiedlung. Auf den schwarzen Basaltstotzen des Schwäbischen
Vulkans sammelt sich das Wasser und fließt in Hülen zusammen.
Dank dieses Wasservorkommens auf der sonst trockenen Alb konnte sich im
Mittelalter aus mehreren Höfen das kleine Bergdorf oberhalb Seeburg
entwickeln. Gut angepasst hatten sich die Bewohner an das bergige Gelände.
Noch heute verteilen sich die rund 740 Einwohner Rietheims auf mehrere
Etagen entlang des Hanges. Eine steile, schmale Straße verbindet
das Unter- und Oberdorf.
Im
1851 errichteten Rathaus befindet sich heute noch ein Ortsarrest. Sogar
das Backhaus war im Untergeschoss untergebracht. Doch dem Schultheiß
hat es zu sehr gestunken, so spendierte er 1889 ein neues Back- und Waschhaus
aus Tuffstein. Neu ist die Mosterei. Jeden zweiten Sonntag im Monat
öffnet der Albverein seine Probierstube. Im Herbst kann jeder sein
Obst vorbeibringen, das dann direkt zu Most verarbeitet wird.
Eindrücklich
lässt sich der Charme des Albdörfchens, wie eingangs beschrieben,
vom Höhenzug Schwende am Schleichweg nach Sirchingen genießen.
657 Hektar umfasst die Markung Rietheims. Am Fuße der Hirschhalde
liegt das Höllenloch und der Teufelsbrunnen, wo heute noch Riedgras
wächst, dem das zwischen Albhügeln versteckten Bergdörfchen
seinen Namen verdankt. (2006)
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