Platz 1 für Feuerwanze

Weniger Insekten im bisher verregneten Sommer

Die Feuerwanze wurde im ersten Zählzeit­raum der Aktion„ NABU-Insektensommer“ am häufigsten gemeldet (31. Mai bis 9. Juni). Als kleine Gartenhelfer räumen Wanzen auf. So stehen neben Pflanzensamen auch Insekten- und Schneckeneier auf ihrem Speiseplan. Insgesamt machten sich diesmal bei Dauerregen und Kälte besonders Fluginsekten rar. Dass weniger Insekten unterwegs sind, zeigt sich in der Vogelwelt besonders beim Nachwuchs.

Im Frühsommer 2024 am häufigsten gesichtet: Gemeine Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus)

Wanze oder keine Wanze? Beim NABU-Insektensommer ist genau das die Frage. Die Zählaktion nimmt in diesem Jahr die Feuerwanze genauer unter die Lupe. Die Entdeckungsfrage soll dabei helfen, den Unterschied zu erkennen – anhand klarer Merkmale wie dem großen dreieckigen Schildchen auf dem Rücken, dem Saugrüssel oder den zur Hälfte verhärteten Flügeln. Mit der Aktion möchte der NABU die Artenkenntnisse zu Insekten fördern.

Die Feuerwanze wurde am häufigsten gemeldet. Auf Platz zwei schafft es die Hainschwebfliege, gefolgt von der Steinhummel auf Platz drei.

Wetterextreme gefährden Insekten, Vögel und andere Tiere. „Bei Dauerregen und kühlen Temperaturen wie im Mai und Juni fliegen auch Insekten nicht gern. Das wird für viele Tiere zum Problem, die auf Insekten angewiesen sind. Fledermäusen, Amphibien, Reptilien und auch Vögeln fehlt ein wichtiger Nahrungsbaustein“, fasst Alexandra Ickes, NABU-Artenschutzreferentin zusammen.

Dass weniger Insekten unterwegs sind, zeigt sich in der Vogelwelt besonders beim Nachwuchs: „Dieses Jahr ist keine gute Brutsaison etwa für die Schwalben. Für die Aufzucht ihrer Jungvögel sind die Eltern ständig auf Insektenjagd. Sie sind auf das Protein angewiesen, um die Küken zu füttern. In vielen Nestern von Rauch- und Mehlschwalben sitzt nur noch ein Junges oder die Altvögel haben die Brut komplett aufgegeben. Es zeigt sich, dass nicht nur wir Menschen, sondern auch die Insekten- und Vogelvielfalt durch Wetterextreme massiv bedroht sind“, erklärt Rudi Apel, NABU-Schwalbenexperte.

Vom 2. bis 11. August sind alle großen und kleinen Insektenfans erneut aufgerufen, bis zu einer Stunde draußen in der Natur zu verbringen und sich zu notieren, wie viele Feuerwanzen und andere Sechsbeiner krabbeln, summen und brummen – und das fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich oder Bach. Das Beobachtungsgebiet sollte nicht größer als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus sein. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App NABU Insektensommer. Beide Meldewege sind unter www.insektensommer.de zu finden.

Der Insektensommer ist eine Gemeinschaftsaktion von NABU und dem Landesbund für Vogelschutz (LBV). Die Daten der Zählaktion werden in Zusammenarbeit mit der Meldeplattform www.NABU-naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU zeitnah auf www.NABU.de/Insektensommer-Ergebnisse veröffentlicht.

Mehr Infos zur größten Insektenzählaktion in Deutschlandunter www.insektensommer.de


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