Gegen alles ist Kraut gewachsen

  • Kräutermarkt im Freilichtmuseum Beuren am 6. Mai 2012
  • Kräutertour macht Geheimnisse der Pflanzenheilkunde begreifbar

Ein Feld mit blühenden Heilpflanzen inmitten des Geländes soll in diesem Jahr ein Blickfang werden für die Besucher des Freilichtmuseums und Anreiz geben, die Geheimnisse der Pflanzenheilkunde bei einer Kräuter-Tour im Gelände für sich zu entdecken. Der schwäbische Pflanzensafthersteller Schoenenberger steht seit mehr als 80 Jahren für die Phytotherapie mit Frischpflanzensäften und hat sich zur Aufgabe gemacht, das alte Kräuterwissen mit erlebnisreichen Aktionen neu zu beleben. Weil die sanfte Kräutermedizin meist weniger kostet als teure chemische Präparate, passt sich die Aktion gut ein in die „schwäbische Pracht und Sparsamkeit“, die im Freilichtmuseum Beuren an vielen Stellen erlebbar ist.

In der heutigen Zeit, wo das Gesundwerden immer teurer wird, besinnen sich wieder mehr bewusste Verbraucher auf die natürliche Pflanzenheilkunde, um die Abwehrkräfte zu stärken oder um wieder gesund zu werden. In den vergangenen Jahrhunderten war das nicht anders, durch den medizinisch-technischen Fortschritt verlor die Kräuterheilkunde jedoch an Bedeutung. Weil Therapien mit chemischen Präparaten aber nicht selten in eine Sackgasse führen, findet heute die Pflanzenheilkunde wieder mehr Anerkennung, beispielsweise um den modernen Zivilisationskrankheiten vorzubeugen oder auf die sanfte Art zu therapieren.

Ziel dieses gemeinsamen Projekts mit dem Freilichtmuseum Beuren ist es, das Themenfeld Heilkräuter, Naturarznei im historischen Bezug aber auch als aktuelles Verbraucherthema darzustellen und die natürlichen Heilverfahren für die Besucher lebendig zu vermitteln. So können die Besucher erfahren, dass Hafer nicht nur im Müsli oder Brot Verwendung findet, sondern das grüne Haferkraut – zusammen mit Johanniskraut beispielsweise in der Therapie des Burn-Out-Syndroms eingesetzt wird.

Das Schoenenberger-Engagement im Museum gliedert sich in drei Beiträge, die sich gegenseitig ergänzen: der Feldanbau mit den Heilpflanzen Echinacea (Roter Sonnenhut), Löwenzahn und Johanniskraut, der Kräutermarkt zum Auftakt am 6. Mai sowie eine „Kräuter-Tour“ durch das Gelände.

Feldanbau: Der weitaus größte Teil der Kräuter für Medizinprodukte, Gewürze und Tees wird heute importiert. Im Gegensatz dazu baut Schoenenberger mit seinen Vertragsgärtnern in der dritten Generation die Kräuter auf Bio-Feldern in unmittelbarer Nähe des Pflanzensaftwerks an. Dieser Anbau wird an den Kulturen Löwenzahn, Johanniskraut und Echinacea (roter Sonnenhut) exemplarisch vorgestellt.

Sphäre-Wissen: Kräuter-Tour

Das Wissen um die Heilkraft der Pflanzen wurde über Jahrtausende hinweg gesammelt, in Kräuterbüchern niedergeschrieben und über die Generationen weitergegeben. Ob in der Küche als Würzkräuter, als Tee oder Essenz zubereitet, Heilpflanzen fanden in allen Generationen ihre Verwendung im Haushalt. An den 15 Stationen der Kräuter-Tour wird geschildert, wie sich die Bewohner der Häuser, die jetzt im Freilichtmuseum stehen, die Kräuter zunutze machten. Die Besucher bekommen beispielsweise Antworten auf die Fragen: Welche Pflanzen spielen in der Heilkunde der Hebammen traditionell eine Rolle? Wie kann uns die Natur helfen, den „Zivilisationskrankheiten“ vorzubeugen? Welche Stoffe in den Pflanzen sind überhaupt wirksam? Wo liegen die Unterschiede zwischen wild gesammelten Kräutern und geprüften Naturarzneimitteln? Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse bietet die Naturheilkunde heute? Bei der Erkundung hilft ein kleiner „Reiseführer“ – eine Broschüre, die die nötigen Hintergründe erläutert. Nützliche Verbrauchertipps zur Verwendung der Kräuter machen Appetit auf mehr.

Die neue »Kräuter Tour«, ein Rundgang mit 15 Stationen, führt über das gesamte Museumsgelände und verknüpft zahlreiche Gesichtspunkte aus Botanik, Geschichte und Medizin. Ein informativer »Reiseführer«, der kostenlos an die Besucher ausgegeben wird, lädt zu einer lehrreichen und unterhaltsamen Entdeckungsreise auf dem Museumsgelände ein. Die Bau- und Bewohnergeschichten der Museumsgebäude lassen sich im Spannungsfeld von Gesundheit und Krankheit neu lesen. In Gärten, Wiesen und Feldern gibt es viel Wissenswertes über unsere Heilkräuter zu erfahren. Auf „Kräuter Tour“ begeben können sich die Besucherinnen und Besucher des Freilichtmuseums bis Mitte Oktober.

Sphäre-Wissen:  Frühlingsmarkt

Im Museumsdorf in Beuren ist am Sonntag, dem 6. Mai, von 11 bis 17 Uhr Frühlingsmarkt. Das Markgeschehen wird umrahmt von zahlreichen Aktionen und Führungen. Gärtner und Händler aus der Region bieten allerlei Samen und Pflanzware sowie Gartenaccessoires an. Im Mittelpunkt stehen Heil- und Gewürzkräuter. Ob wild gesammelt oder kultiviert angebaut – Kräuter sorgen nicht nur für Aroma und Würze in der Küche, sie helfen und heilen bei Krankheit, sie fördern Gesundheit und Wohlbefinden.

Am Rande des Frühlingsmarktes entführt am Sonntag, dem 6. Mai, eine Märchenstunde, und zwar nicht nur für Kinder, in die Welt der Natur- und Pflanzenwunder. Kräuter- und Museumspädagoginnen fordern und fördern beim Eintopfen von Pflänzchen und Samenkörnern den „grünen Daumen“ bei Kindern und Jugendlichen. Bei einer Führung durch die Streuobstwiesen ist die ganze Familie willkommen. Eine Meisterin ihres Fachs ist die Korbflechterin Monika Frischknecht, die ihre Handwerkskunst demonstriert und Anleitungen zum Mitmachen gibt. Außerdem lädt der alte Kolonialwarenladen aus dem Jahr 1929 zum Stöbern und Einkaufen ein. Das Museumsbackhäuschen wird angeheizt und der Duft von frischen Dätschern und leckeren Blechkuchen liegt in der Luft. Die Museumsgastronomie Landhaus Engelberg sorgt für das leibliche Wohl.

 

Das Freilichtmuseum des Landkreises Esslingen in Beuren ist in der Saison 2012 bis 4. November dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Von 1. Juli bis 30. September 2012 hat das Museum zusätzlich montags von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Das Veranstaltungsprogramm 2012 kann kostenlos angefordert werden und wird auf der Homepage vorgestellt.

 

Freilichtmuseum Beuren, Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren, E-Mail: info@freilichtmuseum-beuren.de, Infotelefon 07025 91190-90, Telefax 07025 91190-10, www.freilichtmuseum-beuren.de

 

Sphäre-Wissen: Schoenenberger Pflanzensaftwerk

Das Traditionsunternehmen Schoenenberger Pflanzensaftwerk, das zur Salus-Gruppe gehört, produziert heute in Magstadt bei Stuttgart circa 40 verschiedene Heilpflanzensäfte und beschäftigt derzeit 80 Mitarbeiter. Das Prinzip der Herstellung ist identisch mit dem traditionellen Verfahren, das seit über 80 Jahren praktiziert wird. Die Wirkung der Säfte aus frisch gepressten, ganzen Heilpflanzen basiert auf altem Wissen über die „Rezeptur der Natur“ und bietet für viele Krankheiten und Funktionsstörungen des Körpers eine gute, natürliche Hilfe. Weitere Infos zum Unternehmen, zum Sortiment und zu den Einsatzmöglichkeiten der Frischpflanzensäfte unter www.schoenenberger.com

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