Wegbeschreibung Römerstein Tour 1: Unsere Abenteuer-Wanderung beginnt am Parkplatz (Abzweig nach Strohweiler). Zunächst hinab durchs Erdtal (Foto rechts), dass über einen Steilhang mit Holzsteig und Sepentinen an den Talgrund führt. Von da geht es weiter auf schmalem Pfad Richtung Schlattstall. Am Parkplatz hinter dem Gasthof Hirsch dann beginnt die Lange Steige. Umgestürzte Bäume versperren oftmals den Weg. Starke Regenfälle im Juli 2009 hatten das sonst trockene Bachbett in einen tosenden Fluss verwandelt. Folge: Seither erschweren viel loses Geröll und abgeschwemmte Pfade die Tour. Doch genau dies ist der Reiz. Hier erleben Sie die Kraft und den Wandel der Natur.
Oben auf der Hochfläche wenden wir uns nach rechts den Waldrand entlang Richtung Strohweiler. Der GPS-Track führt an Strohweiler vorbei, wir empfehlen aber einen Abstecher in das 100-Seelen-Dörfchens — Ruhe pur. (Die Tour ist im Uhrzeigersinn beschrieben)
HINWEIS: Im Bereich der Langen Steige gilt seit der Ausweisung als Biosphärengebiet ein striktes Wegegebot. Im oberen Teil führt derzeit (Stand Juli 2009) allerdings der einzig nutzbare Wanderweg durch eine enge Schlucht entlang des trockenen Bachbetts. Offiziell darf dieser Pfad nicht mehr benutzt werden. Der vorgeschriebene Weg führt (aus Richtung Schlattstall kommend) nach etwa 1,7 Kilometern links 10 Meter oberhalb parallel zur Talsohle.
Jedoch: Dieser Weg ist verwachsen und Stand Juli 2009 nicht begehbar. Deshalb hat die SPHÄRE-Redaktion zwei Tracks dieser Runde ins GPS-Download-Paket integriert.
1.) Track: Offizielle Abenteuer-Wanderung Kernzone
2.) Track: Inoffizielle Abenteuer-Wanderung Kernzone
Bitte benutzen Sie, sobald der Weg gerichtet ist, nur den offiziellen Pfad.
GPS-Tour 1: Abenteuer Kernzone
Erleben Sie die felsige Natur im dunklen und engen Erdtal. Der Trail führt vorbei am Lauter-Ursprung in Schlattstall hinauf durch die wilde und dunkle Lange Steige – gesäumt von Blockhalden und alten Baumriesen. Hier können Sie Kernzone erleben – Biosphäre pur.
Sie möchten die Kernzone live erleben? Bitte schön. Aber Vorsicht: Sowohl der Status eines Naturschutzgebietes, als auch der einer Biosphären-Kernzone erfordert besondere Regeln. So können in diesen Wäldern jederzeit Bäume umstürzen, Äste herabfallen. Denn es ist den Forstbetrieben untersagt, diese Wälder nach sicherheitstechnischen Gesichtspunkten zu hegen und zu pflegen. Überhaupt haben wir Menschen und besonders die Waldarbeiter da nichts mehr verloren - dieser Flecken Erde ist als Rückzugsgebiet auserkoren, indem sich die Natur entfalten darf. Also sollten die Wanderer sich entsprechend wie Gäste zurückhaltend geben. Sie sind vom Chef „Natur“ mehr geduldet als erwünscht. Drum verlassen Sie niemals die markierten Wege, pflücken Sie keine Pflanzen - tun Sie einfach so, als gäbe es Sie nicht. Wetten, dann erleben Sie dieses Traumland dieser Route mit anderen, etwas ehrfürchtigeren Augen.
Den Blick für die Urkräfte also schärft diese Wanderung, aber auch für die Geschichte dieses Teils der Schwäbischen Alb. Die Lange Steige, die wir im Foto rechts oben tief im Schatten dieses Felsblocks sehen, haben wohl schon die Kelten als Alb-Aufstieg genutzt, hinauf zu der gigantischen Keltensiedlung bei Grabenstetten - Hülben - Erkenbrechtsweiler (Stichwort Heidengraben). Schon vor 2000 Jahren war dieses relativ flach ansteigende Tal quasi die A8 der Antike. So wundert es denn auch nicht, dass diese Autobahn der Kelten auch unsere Urgroßväter kräftig nutzten. Diese Lebensader vom Lenninger Tal über Schlattstall hinauf nach Böhringen hieß seinerzeit Mühlenweg. Die Verlängerung dieser wichtigen Verkehrsachse findet sich noch heute dokumentiert als Staßenschild in Zainingen: „Mühlensteige“.
Die Bauern der Alb karrten also das Getreide der kargen Böden hinab zu den sogenannten Bannmühlen. Schon damals wie heute war die Landwirtschaft von Obrigkeiten geregelt. Friedrich Barbarossa erließ das Gesetz 1158. Es sicherte den Grundherren das alleinige Recht zum Bau und Betreiben einer Mühle zu. Der Mühlenzwang verpflichtete alle Untertanen ihr Getreide ausschließlich dort mahlen zu lassen und sicherte somit dem Müller über Jahrhunderte gleich bleibende Einkünfte.
Im beginnenden 19. Jahrhundert wurde mit Einführung der Gewerbefreiheit dieser Zwang abgeschafft.
SPHÄRE-Steckendaten/-Profil
Start/Ziel: Parkplatz Erdtal
Gehzeit: 3,5 Std./schwer
Strecke: 12,1 km
Höhenm.: 390 m
Profil: min. 515 m max. 775 m
Pause: Einkehr in Böhringen, Gasthaus Hirsch, Pizzeria Da Mario oder in Schlattstall im Gasthaus Hirsch
Grillstelle: Schlattstall, Rastplatz am Ausgangspunkt
Mit dem Navigationsgerät am Fahrradlenker oder in der Hand finden Kartenmuffel dank GPS (Global Positioning System) immer den richtigen Weg. SPHÄRE präsentiert Ihnen Geheimtipps im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Die Wanderwege sind als sogenannte „Tracks“ in verschiedenen Dateiformaten gespeichert (GPS-Download) zum Beispiel zur Nutzung mit MapSource“ (Garmin) oder „Go7ToWin“.
Sie müssen eines der für Ihr GPS-Gerät passendes Format herunterladen (siehe GPS-Download).
Ein nützliches Tool, um Datenformate zu konvertieren, ist das kostenlose Programm „G7ToWin“. Mit diesem Windows-Programm können Sie auch Daten vom GPS-Gerät downloaden und uploaden. zum kostenlosen Hilfsprogramm >>
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